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Historisches über Ebenholz
Hier ein Auszug aus einer Enzyklopädie vom Ende des 18 Jahrhunderts, in der der Verfasser über Ebenholz schreibt, der Text ist aufschlussreich für die Beurteilung des schon damals seltenen und geheimnisumwitterten seltenen Holzes:
Johann Georg Krünitz:
Oekonomische Encyklopädie, oder, allgemeines System der Staats-, Stadt-, Haus- und Landwirthschaft, in alphabetischer Ordnung Teil 10 von 1785.
Ebenholz ist ein sehr hartes, festes, jedoch feines, und im Feuer einen wohlriechenden Geruch von sich gebendes Holz, so aus Afrika, welches ganz schwarz ist, und aus beyden Indien, wo es aber Striemen hat, zu uns gebracht wird. Doch hat man auch rothes und grünes, und noch eine andere Art, welche die Franzosen Envilaffe nennen, welche letztere Art wenig Knoten und mit dem Sandarrachholze viele Aehnlichkeit hat. Alle diese Arten des Ebenholzes wachsen auf der Insel Madagascar, deren Einwohner sie ohne Unterschied Haton Mainthi, d. i. Schwarz Holz, nennen. Es wächst auch auf den Inseln St. Helena und Mauritius, welches letztere seit 1710 der französischen Compagnie zugehört, seitdem von den Holländern verlassen worden, und von wannen gedachte Compagnie einen großen Theil dieses Holzes bringt.
Weil es also ein rares ausländisches Holz ist, so wird es unter das so genannte Pfundholz gerechnet, und nach dem Gewichte oder Pfund bezahlet. Sonst ist es an diesen Orten so gemein, wie bey uns das eichene Holz, aber ungleich härter und fester. Die Rinde daran sieht, nach Einiger Berichte, grün aus; sein Laub gleicht den Lorbeerblättern, und soll auch Früchte tragen, die den Eicheln gleich sind, aber keine Stiele haben.
Andere aber widersprechen dieser Beschreibung des schwarzen Ebenholzes völlig, sonderlich in der Ansehung dessen, welches auf der Insel Madagascar wächset, und soll dasselbe, wie in Savary Diction. univ. de Comm. Th. II S. 186, aus des Herren von Flacourt Geschichte dieser Insel (auf welcher derselbe eine Zeit lang sich als französischer Gouverneur aufgehalten hat,) gemeldet wird, in einen sehr hohen und dicken Stamm aufwachsen, dessen Rinde aber schwarz, und die Blätter ganz klein, dem Laube vom Myrtenstrauchmännlein gleich, und von dunkelgrüner Farbe seyn; von der gedachten Frucht aber wird daselbst keine Erwähnung gethan. Die Probe desselben ist, daß es pechschwarz, oder von der Farbe des schwarzen Agtsteines sey, und auf glühenden Kohlen einen lieblichen Geruch gebe. Von Würmern und der Fäulung, sonderlich in der Feuchtigkeit, wird es nicht leicht angegriffen. Es hat weder Adern, noch einen Sprint; ist sehr dicht, und wie Elfenbein anzufühlen; wie denn der Ebenholzbaum, Fr. Ebenier, zu fällen und zu hauen, wegen seiner Härte, der Sklaven ihre schwerste Arbeit ist; wiewohl, wenn solches Holz bald zu Brettern geschnitten, und diese zwey bis drey Jahre in einer nassen Erde vergraben, oder in das Wasser geworfen werden, sich leichter verarbeiten läßt.
V. Natur- und Handlungsgeschichte
Von Würmern und der Fäulnis, besonders in der Feuchtigkeit, wird es nicht leicht angegriffen. Es hat weder Adern noch Splint, ist sehr dicht, und wie Elfenbein anzufühlen. Wegen der großen Härte dieses Holz ist ist es eine der schwersten Arbeiten für die Sklaven, denen des Hauen und Fällen dieser Bäume aufgetragen wird. Wird jedoch der Stamm bald zu Bretern verschnitten, und man vergräbt diese 2-3 Jahre unter die Erde, oder legt sie so lange ins Wasser, so lassen Sie sich hernach viel leichter verarbeiten. Echtes Ebenholz ist am besten auf der Insel Zeylon vornämlich auf Trinquemale. Es ist eine Art Dios pyros, daher sie König D. Ebenum nennt. Alte Stämme geben das Holz, welches gänzlich schwarz ist, bei jüngeren hat es diese Farbe noch nicht; man kann sie aber beschleunigen, wenn man die Bäume hin und wieder anhaut. Weil die Franzosen ihr Holz von zu jungen Bäumen nehmen und sie nach dem Anhauen nicht lange genug stehen lassen, so hat ihr Ebenholz nicht die schönste Farbe sondern noch hin und wieder weiße Adern.
Die Indianer schnitzen aus diesem Holz ihre Götzen, wie mancherlei Hausgeräte und Geschirre. Vormahls ist es dem Golde gleich geachtet worden, und haben die Mohren solches, nebst dem Golde, den Aegyptern zum Tribute erlegen müssen. ...
Das grüne oder amerikanische Ebenholz hat eine schöne grünlich braune Farbe und kommt von einem südamerikanischen Strauche, Aspalatus ebenum Linn., mit Buchsbaumblättern, gelber Blüthe, papierartigen kurzen Schoten. Es wächst dessen, außer Mauritius und Madagaskar, auch viel auf den Antillen-Inseln, in Sonderheit auf Tobago. Der Baum ist sehr buschig, seine Blätter sind glatt und schön grün. Unter der Rinde hat er einen ungefähr 2 Zoll dicken weißen Splint; das übrige aber bis auf das Herz ist so dunkegrün, das ist fast ins Schwarze fällt, doch ist es manchmal mit gelben Adern durchzogen. Dieses Holz ist nicht allein zu den Arbeiten wie das schwarze dienlich, sondern kann auch mit Nutzen zur Färberei gebraucht werden, weil es eine schöne hellgrüne Farbe giebt.
Das rothe Ebenholz, welches sonst auch Grenadill-Holz, von der Insel dieses Namens, heißt, muss vermuthlich in Ansehung des Baums, von dem man es erhält, mit jener Gattung übereintreffen; denn die Schriftsteller, die davon reden, sagen von dem Charakter des selben nichts. Uebrigens müssen das grüne und das rothe Holz, was den Splint betrifft, einerlei Beschaffenheit haben, und ebenfalls dicht, sonst aber das rothe wieder allzu aderig, noch zu hoch an Farbe, sowie auch das grüne nicht allzu dunkelgrün sein.
Das wie violenbräunliche Ebenholz, auch Veilchen oder Polixander Holz, Fr. Boi de violette, ist schäckig und glänzend, läßt sich schön poliren, riecht lieblich und angenehm, und wird ebenfalls zu feinen Tischlerarbeiten angewandt.
Das kretische Ebenholz, Ebenus Cretica Linn, wächst auf der Insel Candia und einigen anderen Eilanden im Archipelagus*).
Das Ebenholz der Alpen kommt mit dem vorgedachten grünen Ebenholze überein. Der Baum, von dem man es bekommt, ist Cytisus Laburnum Linn. Fr. Ebènier, fausse Ebène des Alpes, Arbour; Teutsch, der breitblätterige Bohnenbaum, Linsenbaum. Er wächst in der Schweiz und in Savoyen wild. Das Laub besteht aus drei ovalen spitzigen, dunkelgrünen, glänzenden Blättern, die allezeit, wie der Klee, an einem gemeinschaftlichen Stile befestigt sind. Die Blumen erscheinen im Juni und sind von schöner hellgelber Farbe, und hängen auf wechselweise gesetzten Stilen in länglichen Büscheln herab. Die Schoten sind aschgrau und umschließen gemeiniglich vier kleine schwarze Saamenkörner die mit den kleinen Bohnen eine Aehnlichkeit haben und im Herbste reif werden. Die Rinde des Baumes ist glatt, an jungen Zweigen grün, und an alten aschgrau, das Holz selbst aber fast, fein, bei alten Stämmen im Kerne schwarz, bei jungen hingegen gelblich. Das Holz ist von einer beträchtlichen Härte und von schöne Farbe; daher es zu Flöten und anderen kleinen Arbeiten, die fest und dauerhaft sein sollen, vorzüglich dient.
Von dem in Amerika so genannten Berg=Ebenholze Bauhinia acuminata Linn. giebt Miller, Th. 1, S. 357 des angeführten Buchs, Nachricht.
Die jetzt beschriebenen Arten des farbigen Ebenholzes, besonders das schwarze, werden von verschiedenen Künstlern verarbeitet. Der Tischler legt damit saubere Schränke, Tischblätter und dergl. aus; und der Messerschmied schneidet davon Messerschalen. Auch der Drechsler dreht daraus kleine Stücke. Doch wird das echte Ebenholz heut zu Tage nicht so stark mehr gesucht, weil es nachgekünstelt werden kann. Die Drechsler und Tischler wissen dass Birn= und Apfelbaum= wie auch das weiße Maulbeer= und Buxbaumholz, ingleichen alles Holz, welches fest, stark und ohne Adern ist, so schön schwarz zu beitzen, daß es so gut wie Ebenholz aussieht, und sich auch eben so gut und glatt poliren läßt. Wenn man aber von solchem falschen Holze etwas abschabt und auf Kohlen wirft, so verräth der üble Geruch desselben gar bald seine Unechtheit.
Die Methoden, das Ebenholz nachzukünsteln, oder inländische Holzarten Wie Ebenholz zu färben, sind verschieden.
Die bei uns gewöhnliche Weise ist folgende: Man kocht das Birnbaumholz in Alaunwasser und Blauholzspänen, und überstreicht es nachher mit Eisenschwärze. Man nimmt nämlich Blauholz, läßt es in Wasser kochen, bis die Brühe violett geworden ist. Wenn nur die Farbe fast gut ist, wirft man ein Stückchen Alaun von der Größe einer Nuß hinein, und reibt das Birnbaum= oder anderes Holz, welches man schwarz färben will, mit einer Bürste oder einem Pinsel von Schweinsborsten so lange als die Farbe noch kochend ist. Herrnach macht man einen Aufguss von Eisenfeilspänen mit Essig auf heißer Asche, und mischt so viel Salz darunter, als man zwischen den Fingern halten kann; trägt hernach mit einem Pinsel diesen Essig auf das mit der Violettfarbe gefärbte Holz auf, da es dann sofort schwarz wird. Um aber die Farbe dauerhafter zu machen, trägt man nochmals auf das Schwarze das Violett auf, und wieder darauf den Essig. Wenn alles trocken ist, poliert man das Holz mit Wachsleinewand, wodurch es einen Glanz bekommt, als wenn es überfirnisßt wäre. Je härter das Holz ist, desto schöner wird die Farbe.
Eine andere Art ist diese: Man zerstößt vier Unzen Aleppische oder Smyrnische Galläpfel gröblich, und schüttet sie in einen neuen irdenen Topf. Hernach nimmt man eine Unze Blauholz, das geschnitten oder gemahlen ist, und 1/4 Unze Eisenvitriol, nebst einer halben Unze Grünspan; läßt diese Spezies kochen, und wenn man sie noch ganz heiß durch ein Tuch gegossen hat, das Holz zwei bis dreimal mit dieser Mixtur anreiben. Sodann läßt man es trocken werden, und reibt es, um ihm den Glanz zu geben, mit einer gewichsten Leinewand ab. Zum zweiten Auftrage gießt man auf 1/2 Unze Feilspäne ein reichliches Nößel starken Weinessig und läßt es hernach ein wenig warm werden. Wenn es wieder kalt geworden ist, überfährt man mit diesem Wasser das schon schwarz gefärbte Holz, trägt es zwei bis dreimal auf, lässt alle Mal einen Auftrag nach dem anderen trocknen, und rreibt ihn jedes Mal, wenn er noch frisch ist, mit einem wollenen Lappen. Wenn alles trocken ist, schreibt man es mit gewichster Leinwand ab.
Oder auch so: wenn man dem Holze die beliebige Gestalt gegeben hat, treibt man es mit schon gebrauchtem Scheidewasser ab, da sich dann auf dem Holz, wenn es trocken geworden ist, kleine Fäserchen erheben, welche man mit Bimsstein abreiben muss. Dies tut man ein paarmal, hernach kann man es mit folgender Mixtur abreiben: man tut in ein irdenes glasurtes Gefäß ein Quart starken Weinessig, 2 Unzen feine Feilspäne, und ein halbes Pfund grob gestoßene Galläpfel, und läßt dieses alles 3-4 Stunden auf heißer Asche ziehen. Zuletzt macht man das Feuer stärker, und wirft vier Unzen Vitriol hinein, gießt ein Nößel Wasser dazu, in welchem zuvor eine halbe Unze Borax und ebenso viel guter Indig aufgelöst worden istt; hernach lässt man alles dieß einmal überwallen, treibt das Holz in verschiedenen Aufträgen damit ab, und wenn es trocken ist, poliert man es mit einem mit Tripel bestreuten Leder.
Oder man legt das Holz bei einem Hutmacher in den Färbekessel, worin Hüte gefärbt werden sollen, und läßt die schwarze Farbe etwa eines Messerrückens dick einziehen. Alsdann läßt man es im Schatten wohl trocken werden, polirt es zuerst mit einem Eisen aus dem gröbsten, dass der Unrat der Farbe abgehe; hernach nochmals mit Schaftheu, Kohlenstaub und Baumöl.
Oder endlich man läßt ein Lot feines Silber in ein Pfund Scheidewasser auflösen, welches nachher mit einem halben Maß Regenwasser zu temperieren ist; bestreicht damit das Holz etliche Mal, läßt es an der Luft trocknen, überzieht es hernach mit Wachs und wischt es mit einem wollenden Touren, so wird es so schwarz wie Sammet werden.
Soll das Ebenholz braun gefärbt werden, so kann man leicht dazu kommen, wenn man dasselbe mit Kalklauge bestreicht. Oder man nimmt Talg, Wachs und Baumöl, zu gleichen Teilen, und läßt es untereinander zergehen, so wird eine Salbe daraus, wovon das Ebenholz eine schöne braune Farbe bekommt.
Man braucht übrigens das nachgemachte Ebenholz, so wie das echte, zu Schränken, Tischblättern u. dgl., wie auch zu ausgelegter Arbeit; als Tischchen, Bret- und Schachspielen, Flintenschäften u. dgl. Diejenigen, welche künstliche Arbeiten aus Ebenholz und anderen seltenen Hölzern verfertigen, werden Ebentischler oder Ebenisten genannt.
Das beste echte Ebenholz liefern die Holländer aus Ostindien. Dies kostet bis zu 24 Gulden die 100 Pfund. Grenadillholz gilt den dritten Theil weniger. Das Guinea-Tabago - und übrige Ebenholz nur halb so viel als Grenadillholz. Der Koop oder Kaveling hält 4000 Pfund. Der Käufer bekommt auf 1000 Pfund 20 Pfund Ausschlag an der Waage und über dies 1 % Gutgewicht.
Johann Georg Krünitz:
Oekonomische Encyklopädie, oder, allgemeines System der Staats-, Stadt-, Haus- und Landwirthschaft, in alphabetischer Ordnung Teil 10 von 1785.
Ebenholz ist ein sehr hartes, festes, jedoch feines, und im Feuer einen wohlriechenden Geruch von sich gebendes Holz, so aus Afrika, welches ganz schwarz ist, und aus beyden Indien, wo es aber Striemen hat, zu uns gebracht wird. Doch hat man auch rothes und grünes, und noch eine andere Art, welche die Franzosen Envilaffe nennen, welche letztere Art wenig Knoten und mit dem Sandarrachholze viele Aehnlichkeit hat. Alle diese Arten des Ebenholzes wachsen auf der Insel Madagascar, deren Einwohner sie ohne Unterschied Haton Mainthi, d. i. Schwarz Holz, nennen. Es wächst auch auf den Inseln St. Helena und Mauritius, welches letztere seit 1710 der französischen Compagnie zugehört, seitdem von den Holländern verlassen worden, und von wannen gedachte Compagnie einen großen Theil dieses Holzes bringt.
Weil es also ein rares ausländisches Holz ist, so wird es unter das so genannte Pfundholz gerechnet, und nach dem Gewichte oder Pfund bezahlet. Sonst ist es an diesen Orten so gemein, wie bey uns das eichene Holz, aber ungleich härter und fester. Die Rinde daran sieht, nach Einiger Berichte, grün aus; sein Laub gleicht den Lorbeerblättern, und soll auch Früchte tragen, die den Eicheln gleich sind, aber keine Stiele haben.
Andere aber widersprechen dieser Beschreibung des schwarzen Ebenholzes völlig, sonderlich in der Ansehung dessen, welches auf der Insel Madagascar wächset, und soll dasselbe, wie in Savary Diction. univ. de Comm. Th. II S. 186, aus des Herren von Flacourt Geschichte dieser Insel (auf welcher derselbe eine Zeit lang sich als französischer Gouverneur aufgehalten hat,) gemeldet wird, in einen sehr hohen und dicken Stamm aufwachsen, dessen Rinde aber schwarz, und die Blätter ganz klein, dem Laube vom Myrtenstrauchmännlein gleich, und von dunkelgrüner Farbe seyn; von der gedachten Frucht aber wird daselbst keine Erwähnung gethan. Die Probe desselben ist, daß es pechschwarz, oder von der Farbe des schwarzen Agtsteines sey, und auf glühenden Kohlen einen lieblichen Geruch gebe. Von Würmern und der Fäulung, sonderlich in der Feuchtigkeit, wird es nicht leicht angegriffen. Es hat weder Adern, noch einen Sprint; ist sehr dicht, und wie Elfenbein anzufühlen; wie denn der Ebenholzbaum, Fr. Ebenier, zu fällen und zu hauen, wegen seiner Härte, der Sklaven ihre schwerste Arbeit ist; wiewohl, wenn solches Holz bald zu Brettern geschnitten, und diese zwey bis drey Jahre in einer nassen Erde vergraben, oder in das Wasser geworfen werden, sich leichter verarbeiten läßt.
V. Natur- und Handlungsgeschichte
Von Würmern und der Fäulnis, besonders in der Feuchtigkeit, wird es nicht leicht angegriffen. Es hat weder Adern noch Splint, ist sehr dicht, und wie Elfenbein anzufühlen. Wegen der großen Härte dieses Holz ist ist es eine der schwersten Arbeiten für die Sklaven, denen des Hauen und Fällen dieser Bäume aufgetragen wird. Wird jedoch der Stamm bald zu Bretern verschnitten, und man vergräbt diese 2-3 Jahre unter die Erde, oder legt sie so lange ins Wasser, so lassen Sie sich hernach viel leichter verarbeiten. Echtes Ebenholz ist am besten auf der Insel Zeylon vornämlich auf Trinquemale. Es ist eine Art Dios pyros, daher sie König D. Ebenum nennt. Alte Stämme geben das Holz, welches gänzlich schwarz ist, bei jüngeren hat es diese Farbe noch nicht; man kann sie aber beschleunigen, wenn man die Bäume hin und wieder anhaut. Weil die Franzosen ihr Holz von zu jungen Bäumen nehmen und sie nach dem Anhauen nicht lange genug stehen lassen, so hat ihr Ebenholz nicht die schönste Farbe sondern noch hin und wieder weiße Adern.
Die Indianer schnitzen aus diesem Holz ihre Götzen, wie mancherlei Hausgeräte und Geschirre. Vormahls ist es dem Golde gleich geachtet worden, und haben die Mohren solches, nebst dem Golde, den Aegyptern zum Tribute erlegen müssen. ...
Das grüne oder amerikanische Ebenholz hat eine schöne grünlich braune Farbe und kommt von einem südamerikanischen Strauche, Aspalatus ebenum Linn., mit Buchsbaumblättern, gelber Blüthe, papierartigen kurzen Schoten. Es wächst dessen, außer Mauritius und Madagaskar, auch viel auf den Antillen-Inseln, in Sonderheit auf Tobago. Der Baum ist sehr buschig, seine Blätter sind glatt und schön grün. Unter der Rinde hat er einen ungefähr 2 Zoll dicken weißen Splint; das übrige aber bis auf das Herz ist so dunkegrün, das ist fast ins Schwarze fällt, doch ist es manchmal mit gelben Adern durchzogen. Dieses Holz ist nicht allein zu den Arbeiten wie das schwarze dienlich, sondern kann auch mit Nutzen zur Färberei gebraucht werden, weil es eine schöne hellgrüne Farbe giebt.
Das rothe Ebenholz, welches sonst auch Grenadill-Holz, von der Insel dieses Namens, heißt, muss vermuthlich in Ansehung des Baums, von dem man es erhält, mit jener Gattung übereintreffen; denn die Schriftsteller, die davon reden, sagen von dem Charakter des selben nichts. Uebrigens müssen das grüne und das rothe Holz, was den Splint betrifft, einerlei Beschaffenheit haben, und ebenfalls dicht, sonst aber das rothe wieder allzu aderig, noch zu hoch an Farbe, sowie auch das grüne nicht allzu dunkelgrün sein.
Das wie violenbräunliche Ebenholz, auch Veilchen oder Polixander Holz, Fr. Boi de violette, ist schäckig und glänzend, läßt sich schön poliren, riecht lieblich und angenehm, und wird ebenfalls zu feinen Tischlerarbeiten angewandt.
Das kretische Ebenholz, Ebenus Cretica Linn, wächst auf der Insel Candia und einigen anderen Eilanden im Archipelagus*).
Das Ebenholz der Alpen kommt mit dem vorgedachten grünen Ebenholze überein. Der Baum, von dem man es bekommt, ist Cytisus Laburnum Linn. Fr. Ebènier, fausse Ebène des Alpes, Arbour; Teutsch, der breitblätterige Bohnenbaum, Linsenbaum. Er wächst in der Schweiz und in Savoyen wild. Das Laub besteht aus drei ovalen spitzigen, dunkelgrünen, glänzenden Blättern, die allezeit, wie der Klee, an einem gemeinschaftlichen Stile befestigt sind. Die Blumen erscheinen im Juni und sind von schöner hellgelber Farbe, und hängen auf wechselweise gesetzten Stilen in länglichen Büscheln herab. Die Schoten sind aschgrau und umschließen gemeiniglich vier kleine schwarze Saamenkörner die mit den kleinen Bohnen eine Aehnlichkeit haben und im Herbste reif werden. Die Rinde des Baumes ist glatt, an jungen Zweigen grün, und an alten aschgrau, das Holz selbst aber fast, fein, bei alten Stämmen im Kerne schwarz, bei jungen hingegen gelblich. Das Holz ist von einer beträchtlichen Härte und von schöne Farbe; daher es zu Flöten und anderen kleinen Arbeiten, die fest und dauerhaft sein sollen, vorzüglich dient.
Von dem in Amerika so genannten Berg=Ebenholze Bauhinia acuminata Linn. giebt Miller, Th. 1, S. 357 des angeführten Buchs, Nachricht.
Die jetzt beschriebenen Arten des farbigen Ebenholzes, besonders das schwarze, werden von verschiedenen Künstlern verarbeitet. Der Tischler legt damit saubere Schränke, Tischblätter und dergl. aus; und der Messerschmied schneidet davon Messerschalen. Auch der Drechsler dreht daraus kleine Stücke. Doch wird das echte Ebenholz heut zu Tage nicht so stark mehr gesucht, weil es nachgekünstelt werden kann. Die Drechsler und Tischler wissen dass Birn= und Apfelbaum= wie auch das weiße Maulbeer= und Buxbaumholz, ingleichen alles Holz, welches fest, stark und ohne Adern ist, so schön schwarz zu beitzen, daß es so gut wie Ebenholz aussieht, und sich auch eben so gut und glatt poliren läßt. Wenn man aber von solchem falschen Holze etwas abschabt und auf Kohlen wirft, so verräth der üble Geruch desselben gar bald seine Unechtheit.
Die Methoden, das Ebenholz nachzukünsteln, oder inländische Holzarten Wie Ebenholz zu färben, sind verschieden.
Die bei uns gewöhnliche Weise ist folgende: Man kocht das Birnbaumholz in Alaunwasser und Blauholzspänen, und überstreicht es nachher mit Eisenschwärze. Man nimmt nämlich Blauholz, läßt es in Wasser kochen, bis die Brühe violett geworden ist. Wenn nur die Farbe fast gut ist, wirft man ein Stückchen Alaun von der Größe einer Nuß hinein, und reibt das Birnbaum= oder anderes Holz, welches man schwarz färben will, mit einer Bürste oder einem Pinsel von Schweinsborsten so lange als die Farbe noch kochend ist. Herrnach macht man einen Aufguss von Eisenfeilspänen mit Essig auf heißer Asche, und mischt so viel Salz darunter, als man zwischen den Fingern halten kann; trägt hernach mit einem Pinsel diesen Essig auf das mit der Violettfarbe gefärbte Holz auf, da es dann sofort schwarz wird. Um aber die Farbe dauerhafter zu machen, trägt man nochmals auf das Schwarze das Violett auf, und wieder darauf den Essig. Wenn alles trocken ist, poliert man das Holz mit Wachsleinewand, wodurch es einen Glanz bekommt, als wenn es überfirnisßt wäre. Je härter das Holz ist, desto schöner wird die Farbe.
Eine andere Art ist diese: Man zerstößt vier Unzen Aleppische oder Smyrnische Galläpfel gröblich, und schüttet sie in einen neuen irdenen Topf. Hernach nimmt man eine Unze Blauholz, das geschnitten oder gemahlen ist, und 1/4 Unze Eisenvitriol, nebst einer halben Unze Grünspan; läßt diese Spezies kochen, und wenn man sie noch ganz heiß durch ein Tuch gegossen hat, das Holz zwei bis dreimal mit dieser Mixtur anreiben. Sodann läßt man es trocken werden, und reibt es, um ihm den Glanz zu geben, mit einer gewichsten Leinewand ab. Zum zweiten Auftrage gießt man auf 1/2 Unze Feilspäne ein reichliches Nößel starken Weinessig und läßt es hernach ein wenig warm werden. Wenn es wieder kalt geworden ist, überfährt man mit diesem Wasser das schon schwarz gefärbte Holz, trägt es zwei bis dreimal auf, lässt alle Mal einen Auftrag nach dem anderen trocknen, und rreibt ihn jedes Mal, wenn er noch frisch ist, mit einem wollenen Lappen. Wenn alles trocken ist, schreibt man es mit gewichster Leinwand ab.
Oder auch so: wenn man dem Holze die beliebige Gestalt gegeben hat, treibt man es mit schon gebrauchtem Scheidewasser ab, da sich dann auf dem Holz, wenn es trocken geworden ist, kleine Fäserchen erheben, welche man mit Bimsstein abreiben muss. Dies tut man ein paarmal, hernach kann man es mit folgender Mixtur abreiben: man tut in ein irdenes glasurtes Gefäß ein Quart starken Weinessig, 2 Unzen feine Feilspäne, und ein halbes Pfund grob gestoßene Galläpfel, und läßt dieses alles 3-4 Stunden auf heißer Asche ziehen. Zuletzt macht man das Feuer stärker, und wirft vier Unzen Vitriol hinein, gießt ein Nößel Wasser dazu, in welchem zuvor eine halbe Unze Borax und ebenso viel guter Indig aufgelöst worden istt; hernach lässt man alles dieß einmal überwallen, treibt das Holz in verschiedenen Aufträgen damit ab, und wenn es trocken ist, poliert man es mit einem mit Tripel bestreuten Leder.
Oder man legt das Holz bei einem Hutmacher in den Färbekessel, worin Hüte gefärbt werden sollen, und läßt die schwarze Farbe etwa eines Messerrückens dick einziehen. Alsdann läßt man es im Schatten wohl trocken werden, polirt es zuerst mit einem Eisen aus dem gröbsten, dass der Unrat der Farbe abgehe; hernach nochmals mit Schaftheu, Kohlenstaub und Baumöl.
Oder endlich man läßt ein Lot feines Silber in ein Pfund Scheidewasser auflösen, welches nachher mit einem halben Maß Regenwasser zu temperieren ist; bestreicht damit das Holz etliche Mal, läßt es an der Luft trocknen, überzieht es hernach mit Wachs und wischt es mit einem wollenden Touren, so wird es so schwarz wie Sammet werden.
Soll das Ebenholz braun gefärbt werden, so kann man leicht dazu kommen, wenn man dasselbe mit Kalklauge bestreicht. Oder man nimmt Talg, Wachs und Baumöl, zu gleichen Teilen, und läßt es untereinander zergehen, so wird eine Salbe daraus, wovon das Ebenholz eine schöne braune Farbe bekommt.
Man braucht übrigens das nachgemachte Ebenholz, so wie das echte, zu Schränken, Tischblättern u. dgl., wie auch zu ausgelegter Arbeit; als Tischchen, Bret- und Schachspielen, Flintenschäften u. dgl. Diejenigen, welche künstliche Arbeiten aus Ebenholz und anderen seltenen Hölzern verfertigen, werden Ebentischler oder Ebenisten genannt.
Das beste echte Ebenholz liefern die Holländer aus Ostindien. Dies kostet bis zu 24 Gulden die 100 Pfund. Grenadillholz gilt den dritten Theil weniger. Das Guinea-Tabago - und übrige Ebenholz nur halb so viel als Grenadillholz. Der Koop oder Kaveling hält 4000 Pfund. Der Käufer bekommt auf 1000 Pfund 20 Pfund Ausschlag an der Waage und über dies 1 % Gutgewicht.