Paulownia, Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa) ist eine Baumart, die ursprünglich in Ostasien, China, Japan und Korea heimisch war und dort unter dem Namen Kiri bekannt ist. Um 1843 gelangten die ersten Blauglockenbäume nach Europa und wurden botanisch klassifiziert und beschrieben. Ihren Namen erhielten sie nach der russischen Königin Anna Pawlowna (1795-1865), manchmal werden sie deswegen auch Royal Paulownia oder Princess Trees genannt. Den Namen Blauglockenbaum bekam er wegen seiner attraktiv blauen glockenförmigen Blüten und wurde so zum Lieblingsbaum Kaiser Franz Josephs.
Paulownien wachsen außerordentlich schnell, bis zu 15 Meter hoch wachsende Bäume in nur 10 Jahren sind üblich, ein Längenzuwachs von 1-2 Metern im Jahr ist möglich, der dabei erreichte Stammdurchmesser kann 30 - 45 cm betragen. Das Holz des Baumes ist dabei sehr leicht und fest, das typische Gewicht liegt bei 270-300 kg/m3 bei erstaunlich hoher Festigkeit und Härte, die um ein vielfaches höher ist als beim bekannten Leichtholz Balsa. Es wird wegen dieser erstaunlichen Eigenschaften auch nachwachsendes Aluminium genannt. Das Holz ist hell, der Farbton reicht von einem zarten fahlen Honiggelb bis zu leichtem Grau, die Oberfläche hat oft einem seidigen Glanz. Ins Auge fällt die charakteristische grobe Maserung des Holzes aufgrund seiner weit gestellten Jahresringe, Breiten von zwei bis vier Zentimetern sind nicht selten. Die Maserung ist meist gerade, große Poren verleihen dem Holz ein gestreiftes, poröses Aussehen. Als Möbelholz ist Paulownienholz traditionell in Japan beliebt, auch zu Sperrholz, Furnieren, Kisten, Verkleidungen, Musikinstrumenten (E-Gitarren), Holzschuhen, Schnitzereien und andere kleinen Anwendungen wird es verwendet.
Aufgrund seiner Leichtigkeit, Festigkeit und Formstabilität bei hohem Flammpunkt ist es beim Hausbau, im Ski-, Boots-, Möbel- und Instrumentenbau ein gefragtes Material. Der Anbau in großen Plantagen wird seit einigen Jahren betrieben, um die hohe Nachfrage bedienen zu können.
